a) Flexor digitorum Transfer beim Plattfuß
Eine der häufigsten Erkrankungen, die eine Rekonstruktion erforderlich machen, ist der erworbene Plattfuß. Dieser führt bei konservativer Therapie innerhalb von 3-5 Jahren zu einem vollständigen Fußkollaps und resultiert in eine massiven Abnützung und Fehlstellung aller Fußgelenke, die oft zur Gehunfähigkeit führt. Typisch für den erworbenen Plattfuß ist ein Absinken des Fußgewölbes mit Schmerzen vor allem innenseitig am Fuß und hinter dem Innenknöchel. Nach einigen Monaten lassen die Beschwerden oft nach, allerdings schreiten die Veränderungen und die Zerstörung des Fußes fort.

Bei der Operation muß die überdehnte und damit nicht mehr funktionstüchtige und manchmal chronisch abgerissene hintere Schienbeinsehne (M. tibialis posterior) ersetzt und zusätzlich durch eine Durchtrennung und Versetzung des Fersenbeines unterstützt werden. Mit einer anschließenden 4-6 wöchigen Gipsbehandlung und folgender Geh-Schienenversorgung von ca 3 Monaten ist davon auszugehen, daß der Erkrankungsverlauf komplett gestoppt werden kann.

Wird die operative Rekonstruktion nicht vorgenommen, kommt es innerhalb weniger Jahre zu einem vollständigen Fußkollaps und zu einer Zerstörung und Fehlstellung aller Fußgelenke, die in einer stark schmerzhaften massiven Abnützung dieser Gelenke endet. Dies kann nur noch mittels aufwendiger Operationstechniken (komplexe Versteifungen praktisch aller Fußgelenke) behandelt werden.

b) Flexor hallucis Transfer bei chron. Achillessehnenruptur

Sehnenrekonstruktion Achillessehne
c) Tibialis posterior Sehnen Transfer
Bei Patienten mit Klumpfußfehlstellung z.B. nach Schlaganfällen oder anderen neurologischen Erkrankungen kann durch das Ablösen dieser Sehne am Kahnbein und den Transfer dieser Sehne auf den Fußrücken einerseits die pathologische Zugkraft erheblich reduziert und durch die Verlagerung in eine andere Zugrichtung gebracht werden, sodaß aus einer Beugesehne eine Strecksehne (Fußhebung) wird. Dabei wird die Sehne durch einen Tunnel zwischen Schien- und Wadenbein nach vorne vor das obere Sprunggelenk gezogen und über einen Anker oder einen Bohrkanal in einem der Keilbeine verankert.