Versteifungen an Sprunggelenk und Fußgelenken

Bei degenerativen Veränderungen (Arthrosen) der Fußgelenke stellen Versteifungsoperationen (Arthrodesen bzw Fusionen) eine häufig angewandte Technik dar. Kunstgelenke wie an anderen Körperregionen finden nur am oberen Sprunggelenk ihre Anwendung. Kunstgelenke des Großzehens oder der Grundgelenke der Langzehen haben aufgrund hoher Lockerungsraten keine Bedeutung mehr. Bei der Versteifung von Fußgelenken ist eine achsgerechte Ausrichtung der zu verteifenden Gelenkspartner unerläßlich. Nach einer Versteifung ist von einer knöchernen Heilungsphase von 10-12 Wochen auszugehen, bis auch eine für sportliche Aktivitäten notwendige Stabilität besteht. Je nach Region ist dabei eine Gipsversorgung bzw Versorgung mittels Verbandsschuhen notwendig. Versteifungen sollten erst nach einer genauen Abklärung durch den Spezialisten und dem Scheitern konservativer Therapieversuche (Schuhzurichtung, Physiotherapie, Infiltrationen,...) durchgeführt werden. Häufig sind mehrere Gelenke betroffen, sodaß je nach Beschwerdebild teilweise auch weitere Gelenke behandelt werden müssen. Nicht selten sind auch Zusatzoperationen wie Sehnenverlängerungen, Sehnentransfers oder bzw. Osteotomien notwendig. Zu den häufigsten Ursachen zählen posttraumtische Situationen (Knochenbrüche), Achsfehlstellungen bzw. wie Klumpfußresiduen oder rheumatische Erkrankungen.

Im hinteren Fuß- bzw Sprunggelenksbereich sind an erster Stelle die operative Versteifung des oberen Sprunggelenkes zu nennen. Diese wird meistens bei Abnützungen, bei Instabilitäten oder auch bei Fehlstellungen wie einem fixierten Spitzfuß oder auch dem Fallfuß durchgeführt. Wenn möglich, wird diese Versteifung durch uns mittels arthroskopischer Technik vorgenommen. Dies bietet den Vorteil eines sehr geringen Wundrisikos. Auch die Zeit, bis eine stabile knöcherne Situation resultiert, kann damit verkürzt werden.


Bei voroperierten Patienten oder Patienten mit größeren Knochendefekten wie bei einer Hämophilie A (Bluter-Krankheit) sind komplexere Techniken mittels Verplattungen oder retrogradem Einbringen eines Marknagels unter Mitnahme des unteren Sprunggelenkes notwendig. Teilweise muß der knöcherne Defekt dann mittels Knocheninterponat überbrückt werden.

Versteifung des oberen und unteren Sprunggelenkes mit Knocheninterponat bei hämophilem Patienten (linke 3 Bilder) - Revision mittels retrogradem Nagel


Auch Versteifungen des unteren Sprunggelenkes können, wenn keine gravierenden Fehlstellungen bestehen, mittels arthroskopischer Technik vorgenommen werden. Sind starke Fehlstellungen vorhanden, wird die Versteifung gleichzeitig mit der Achskorrektur über einen offenen Hautschnitt vorgenommen.

Versteifung des unteren Sprunggelenkes mit gleichzeitiger Versteifung des Chopartgelenks und Prothese des oberen Sprunggelenkes


Das untere Sprunggelenk wird häufig gleichzeitig mit dem medialen (Double Arthrodese) und lateralen Chopartgelenk (Triple-Arthrodese) versteift und korrigiert. Aufgrund der komplexen Anatomie sollten allfällige Fehlstellungen immer mitkorrigiert werden. Geschieht dies unzureichend, wird eine Revisionsoperation notwendig. Dabei muß unbedingt die Fehlstellung korrigiert werden, gelegentlich sind auch hier Defektauffüllungen mit Knochenmaterial durchzuführen. Die Nachbehandlung erfolgt auf jeden Fall für 10-12 Wochen mittels Unterschenkelgipsen.


Werden sowohl das untere Sprunggelenks als auch das mediale und laterale Chopartgelenk in den pathologischen Prozeß miteinbezogen und müssen versteift werden, spricht man von einer Triplearthrodese. Dies ist häufig das Endresultat von Klumpfuß- bzw. Plattfußsituationen . Auch hier sind teilweise weitere Korrekturoperationen notwendig.


Auch im mittleren Fußbereich sind teilweise Versteifungen bei symptomatischen Abnützungen notwendig. Da sich in diesem Bereich die größte Krümmung der Fußwölbung befindet, ist auch in dieser Gelenksregion postoperativ die Nachbehandlung mittels Gips obligat.

Versteifung von Mittelfußgelenken


Bei Abnützungen des Großzehengrundgelenkes kommen verschiedene Techniken zum Einsatz. Konservativ kommen Einlagsohlen mit Sohlenverstärkung sowie Traktionsmobilisierungen und Infiltrationen in Frage.
Besteht eine ausgeprägte Bewegungseinschränkung durch Osteophyten, ist eine Resektion dieser störenden Knochenanlagerungen eine therapeutische Alternative zur Versteifung. Diese Technik kann mittels minimal-invasiver Fräsen durchgeführt werden.
Die Versteifungdes Großzehengrundgelenkes stellt eine dauerhafte Therapiemethode dar, die bei guter Positionierung des großen Zehens und erfolgtem knöcheren Durchbau lebenslangen Bestand zeigt.

Versteifung des Großzehengrundgelenkes

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